Meine Kolumne vom Meer

Wir sind aufgebrochen. Eine neue Reise hat begonnen, drei Segel sind gesetzt. Genua, Groß und Besan. Nach und nach verliert sich die Ostsee im Kielwasser.

Die ersten Nachtwachen liegen hinter uns. Wieder habe ich mich in der Schönheit des Sternenhimmels verloren, während Jürgen durch seine Freiwache schlummerte. Wieder haben die ersten Sonnenstrahlen des beginnenden Tages die bleierne Schwere aus Jürgens Knochen gewärmt, während ich längst in der Koje lag.

Schiff am Horizont
Noch sind die nächtlichen Lichter nicht weit entfernt.

Allmählich finden wir zurück in den Alltag des Meeres.

Zurück in eine Realität der Langsamkeit, in das alles bestimmende Auf und Ab des salzigen Atems. In die Ruhe der Weite.

Die Gedanken ordnen sich. Schweifen in Richtungen, die ihnen Spaß machen. Vergessen den Lärm der Zeit und verlieren sich in Betrachtungen des Horizonts. Er hat mir gefehlt.

Auch wenn wir bereits vor einem Monat zurück zu unserem Boot, zu unserer LA BELLE EPOQUE gekommen sind, so fühle ich mich erst jetzt bei ihr angekommen. Es dauert eben, bis ich die Langsamkeit verstehe, den Rhythmus des Landlebens und die vielen selbst auferlegten Verpflichtungen hinter mir lasse. Bis ich im hier und jetzt angekommen bin.

Dem Meer entgegen, der untergehenden Sonne hinterher
Dem Meer entgegen, der untergehenden Sonne hinterher.

Mit der Langsamkeit, mit den Gedanken, mit den Betrachtungen macht sich auch die Lust des Schreibens wieder bemerkbar.

Noch kommen die Worte nicht von alleine. Sprudeln nicht aus mir raus. Doch merke ich, dass da etwas ist. Noch formen die Gedanken nicht immer Sätze, die mir gefallen. Noch füllt sich der Bildschirm nicht wie von selbst mit Wörtern. 

Doch ich beginne im Notizblock zu kritzeln. Fange an, Gedanken zu ordnen, Ideen zu spinnen. Wenn ich unsere Homepage betrachte, bemerke ich, wie das schlechte Gewissen einer Vorfreude weicht. Die Vorfreude, mich endlich wieder damit zu befassen, anstatt dem schlechten Gewissen, dass ich sie viel zu lange vernachlässigt habe.

Und ich fasse neue Pläne. Ich will mich selbst anspornen, möchte unseren neuen Aufbruch auch mit etwas Neuem auf unserer Homepage herausputzen. Erst einmal ist mein Gedankenwirrwarr geordnet, ist mir bald auch schon klar, wie. 

Ich beschließe, meiner kleinen aber geliebten Rubrik „Seemannsgarn“ endlich ein bisschen Zuwendung zu geben. Ich will beginnen, diese offene Seite auf meiner Homepage zu füllen. Eine Sammlung zu starten, aus Meer, aus Gedanken, von Erlebten, mit Gesehenen, Gefühltem, Gelesenem. Mit Kleinem und mit Großem. Mit Wichtigem und Unwichtigem. 

Meine Kolumne vom Meer.

Ich werde ab sofort versuchen, regelmäßig meine Kolumne vom Meer zu füllen!

Kolumne vom Meer
Gedanken vom Meer

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